Frischkorngericht – das Power-Frühstück für einen energievollen Start in den Tag!
Hast du schon mal ein Frischkorngericht probiert? Für mich zählt dieses gesunde, nährstoffreiche Power-Müsli neben wärmendem Porridge und selbstgemachtem Granola inzwischen zu meinen absolut liebsten Frühstücksrezepten!
Im heutigen Beitrag möchte ich dir das Frischkorngericht näher vorstellen und dir zeigen, warum es auch für deinen Speiseplan eine wertvolle Ergänzung sein kann! Und vielleicht wirst du es ganz bald genauso lieben wie ich!
Frischkorngericht vs. normales Müsli – wo ist der Unterschied?
Keine Frage: Müsli ist ein super beliebter Frühstücks-Klassiker und gilt für viele sogar als Inbegriff der gesunden Ernährung.
Da mag es erst einmal überraschen, dass herkömmliches Müsli oft leider zu Unrecht einen so gesunden Ruf genießt. Denn die meisten käuflichen Flocken, Flakes, Poppies & Co haben einen ziemlich starken Verarbeitungsprozess hinter sich, bevor sie ins Ladenregal wandern. Z.B. wird das geschrotete oder geflockte Getreide mit Wasserdampf und Hitze behandelt, was es zwar länger haltbar macht, jedoch auch viele der wertvollen, aber sehr luft- und lichtempfindlichen Inhaltsstoffe zerstört.
Zudem enthalten viele käufliche Müslis jede Menge raffinierten Zucker oder andere, künstliche Süßungsmittel, wodurch sich der gesundheitliche Mehrwert weiter verringert.
Somit sind viele Müslis leider richtige „Mogelpackungen“. Doch wie könnte eine gesündere Alternative aussehen?
Das Frischkorngericht – vitalstoffreich und gesund!
Beim Frischkorngericht (oft auch Frischkornmüsli oder Frischkornbrei genannt) handelt es sich dagegen um eine solche Alternative. Optisch und geschmacklich kannst du es dir in etwa wie das sogenannte „Bircher-Müsli“ vorstellen, das v.a. in der Schweiz sehr beliebt ist. Das Besondere am Frischkorngericht ist, dass es täglich frisch, d.h. aus unerhitztem (rohem), geschrotetem Getreide hergestellt wird, wie z.B. aus Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hirse, Buchweizen & Co. Dazu wird das Getreide am Abend mit Hilfe einer Getreidemühle, einer Kaffeemühle oder einer dafür geeigneten Küchenmaschine zunächst grob geschrotet und dann über Nacht in etwas Wasser eingeweicht. Am nächsten Morgen ist das Getreide so weich, dass es problemlos gegessen werden kann. Wie ein Müsli wird es dann nach Geschmack z.B. noch mit Obst, Nüssen und Zitronensaft verfeinert.
Warum ist das Frischkorngericht so gesund?
Diese Art, Getreide zu sich zu nehmen, ist neben gekeimtem Getreide wohl die gesündeste Möglichkeit. Denn im rohen Zustand enthält das Getreidekorn im Vergleich zu herkömmlichen Vollkornprodukten nochmal um ein Vielfaches mehr an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen.
V.a. der Gehalt an Vitamin B1, welches wir dringend für gesunde Nerven und den Stoffwechsel benötigen, ist im Frischkorngericht viel höher als in gekochtem oder verarbeitetem Getreide. Zusätzlich führt das Einweichen in Wasser über Nacht dazu, dass weitere wertvolle Enzyme entstehen. Reichlich enthaltene Ballaststoffe sorgen für eine gesunde Verdauung und halten lange satt.
Nach dem Genuss eines Frischkorngerichts bin ich den ganzen Vormittag lang leistungsfähig und bekomme erst nach 4–5 Stunden wieder Hunger. Trotzdem habe ich keinen unangenehm vollen Magen, sondern fühle mich leicht und beschwingt.
Ich kann dir also nur ans Herz legen, dieses Power-Müsli unbedingt selbst einmal zu probieren!
Zubereitung des Frischkorngerichts
- Besorge dir im Bioladen oder Reformhaus ganze Getreidekörner deiner Wahl (Hafer, Weizen, Dinkel, Roggen, Buchweizen etc. …) Es gibt auch Getreidemischungen, z.B. „5‑Korn-Mischung“, die sich sehr gut eignen! Generell ist empfehlenswert, das Getreide von Zeit zu Zeit zu variieren oder zu mischen, da jede Sorte ihr eigenes Nährstoffprofil hat. So stellst du sicher, dass du von allem etwas bekommst.
- Um das Getreide zu schroten, benötigst du eine Getreidemühle, eine kleine Kaffeemühle oder eine geeignete Küchenmaschine. Solltest du nichts davon besitzen, ist das auch kein Problem! Dann empfehle ich dir Buchweizen als Getreide. Er wird nämlich auch ungeschrotet schön weich, wenn man ihn in Wasser einweicht. Dazu ist er glutenfrei, gut bekömmlich und hat einen angenehm nussigen Geschmack!
- Schrote am Abend 3 Esslöffel des Getreides und gib den Schrot in eine Schüssel. Gib ca. 4–5 EL Leitungswasser hinzu und verrühre es etwas. Die Wassermenge sollte so bemessen sein, dass der Schrot zwar komplett mit Wasser benetzt ist, aber nicht darin schwimmt oder etwas weggegossen werden muss…lieber etwas zu wenig nehmen und nochmal nachgießen! Eine breiartige Konsistenz ist ideal.
- Bedecke die Schüssel und lasse das Ganze über Nacht (ca. 5–10 Stunden) bei Zimmertemperatur stehen (nicht in den Kühlschrank stellen!)
- Am nächsten Morgen ist das Getreide eingeweicht und du kannst dir dein Müsli fertig zubereiten!
Tipps:
Im Originalrezept nach Dr. Bruker wird das Frischkorngericht mit Obst, einem Schuss frischer Sahne, etwas Zitronensaft, etwas Honig, sowie gehackten Nüssen und Saaten kombiniert. Milch, Quark oder Joghurt sind für den Frischkornbrei ungeeignet, da die Beobachtung zeigt, dass sie die Bekömmlichkeit stören können.
Für meine vegane Variante nehme ich persönlich rohes Mandelmus statt Sahne als gesundes Fett und lasse den Honig meist weg. Dazu passen sehr gut Äpfel, Birne, ein paar Beeren, Mandeln, Leinsamen, Zimt und etwas Vanille. Aber auch mit Bananen, Kokosflocken und etwas Kakao kann das Ganze sehr lecker sein – da sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Probier einfach mal ein bisschen aus, was dir schmeckt!
Wichtig: Schrote dein Getreide nicht auf Vorrat! Achte darauf, dir stets frischen Getreideschrot herzustellen und nur Mengen zu verwenden, die tatsächlich benötigt werden! Vitalstoffe sind nämlich sehr licht- und luftempfindlich und gehen schnell kaputt, wenn das Getreide gelagert wird.
Am Anfang mag das Frischkorngericht in Geschmack und Konsistenz verglichen mit herkömmlichen Müslis schon eine Umstellung sein…aber daran gewöhnt man sich i.d.R. schnell.
Frischkorngericht und Verträglichkeit
Obwohl es sich beim Frischkorngericht eigtl. um eine sehr gesunde Mahlzeit handelt, kann es sein, dass es gerade am Anfang nicht so gut vertragen wird. Das liegt daran, dass die Darmflora noch nicht auf so viele Nähr- und Ballaststoffe vorbereitet ist und sich erst einmal daran gewöhnen muss. V.a. solange sich Fabrikzucker in der übrigen Ernährung befindet, kann es zu Unverträglichkeiten kommen. Dies ist z.B. auch der Grund, warum ich meinen Klienten die Einführung des Frischkorngerichts eher am Schluss einer Ernährungsumstellung empfehle, wenn z.B. auch mehr und mehr auf Fabrikzucker verzichtet wird. Denn mit zunehmender Gewöhnung an eine vollwertige Ernährung verschwinden auch die Probleme und das Frischkorngericht wird generell sehr gut vertragen!
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen! Schreibe mir doch mal: Wie schmeckt dir das Frischkorngericht am besten? Welches Getreide benutzt du?
Alles Liebe und bis zum nächsten Mal!
Angela
(Photo by Kevin McCutcheon)
Rezept: Frischkorngericht – Das vitalstoffreiche „Power-Frühstück“
Zutaten
- 3–4 EL ganze Getreidekörner (z.B. Dinkel, Hafer, Weizen, Roggen, Gerste, Hirse, Buchweizen)
- etwas Leitungswasser
- frisches Obst nach Belieben & Saison (z.B. Apfel, Birne, Beeren, Aprikosen…)
- 1 EL geschrotete Leinsamen
- 1–2 EL gehackte Nüsse (z.B. Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln)
- optional: einige zerkleinerte Trockenfrüchte (z.B. Rosinen, Feigen, Datteln)
- Nussmus
Anleitung
- Das Getreide mithilfe einer Getreidemühle (elektrisch bzw. Handmühle oder Kaffeemühle) zu grobem Schrot verarbeiten und in eine Müslischale geben.
- Mit etwas Leitungswasser vermengen – wichtig: Nur so viel Wasser nehmen, dass das Getreide knapp bedeckt und durchfeuchtet ist und NICHT im Wasser schwimmt.
- Schale abdecken und für mind. 5 Stunden (am besten über Nacht) einweichen lassen.
- Am nächsten Morgen nach Belieben mit frischem Obst, Nüssen, Nussmus, Leinsamen und Trockenfrüchten garnieren.
Anmerkungen
Um in den vollen Genuss der vielen wertvollen Inhaltsstoffe aus dem Vollkorngetreide zu kommen, kannst du die Getreidesorten abwechseln oder miteinander mischen. Im Reformhaus oder Biomarkt findest du z.B. sogenannte „Fünf-Korn-Mischungen“, in denen gleicht unterschiedliche Sorten enthalten sind.
Im klassischen Rezept nach Dr. Bruker wird Sahne als Fettquelle verwendet. Ich habe mich hier für die rein pflanzliche Variante entschieden und Nussmus gewählt. Ergänzt wird mit wertvollen Fettsäuren aus Leinsamen und Nüssen. Und auch im geschroteten Vollkorngetreide ist gesundes Fett enthalten. Tipp: Du verträgst keine Nüsse bzw. bist allergisch darauf? Dann kannst du alternativ auf Erdmandeln zurückgreifen. Sie sind i.d.R. gut auch für Allergiker geeignet und im Biomarkt oder Reformhaus erhältlich.
Liebe Angela,
das klingt super interessant. Das Frischkorngericht wollte ich auch einmal ausprobieren. Ich habe schon die Zutaten zu Hause. Deine Tipps machen es sicher noch einfacher!
LG und einen schönen Tag!
Eva
(von http://www.leckervital.com)
Liebe Eva!
Vielen Dank für deine Worte!
Das find ich ja klasse – ich kann es dir nur ans Herz legen! Ein tolles, nährstoffreiches Frühstück! Geht so einfach, ist unglaublich nährstoffreich und total wandelbar, ganz nach Geschmack! Ich liebe es und möchte es nicht mehr missen! Berichte doch, wie es geklappt hat und wie es dir schmeckt, ich bin gespannt! Alles Liebe, Angela
Liebe Angela!
Heute habe ich das Frischkorngericht bereits ausprobiert. Du hast mich wirklich motiviert. Es war super lecker! Noch einmal vielen Dank für deine Inspiration!
Ich habe auf Instagram ein Foto eingestellt, da kannst du mal einen Blick drauf werfen.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Eva
Liebe Eva!
Mensch, das finde ich total klasse!! Dein Foto sieht so schön aus und ich bin mir sicher, dass es bestimmt sehr köstlich war!
Hattest du danach auch das Gefühl, zwar satt, aber nicht voll zu sein? Das finde ich nämlich so schön. Es gibt viel Kraft, aber beschwert nicht!
Hab auch ein wundervolles Wochenende!
[…] sättigenden Müsli zu starten, das dir viel Schwung und Power für den Tag gibt? HIER habe ich ein Rezept für ein leckeres, vollwertiges Frühstück für […]
In mein Frischkorngericht zerdrücke ich unbedingt eine Banane und reibe einen halben Apfel hinein. Das schmeckt noch mal viel besser. Gerne gebe ich noch ungesüssten Kakau und Carobpulver dazu.
Das schmeckt dan schokoladig-karemelig, ist jedoch ohne Zucker. Obendrauf kommt dan Obst der Saison oder Wahl.
Liebe Tatjana,
danke für deine Zeilen! Wow, deine Kombi hört sich ja mega lecker an! Ich mag Carob-Pulver total gerne! Und die schokoladige Note passt toll zur Banane!
Wie bist du auf das Frischkorngericht aufmerksam geworden?
Liebe Grüße,
Angela