Was bedeutet „ganzheitliche Gesundheit“?

Ganz­heit­li­che Gesund­heit“ fin­det in den letz­ten Jah­ren immer mehr Beach­tung. Über­all hört uns liest man davon, dass wir auf unser Kör­per-See­le-Geist-Gleich­ge­wicht ach­ten sol­len, um gesund zu blei­ben. Und auch hier, auf mei­nem Blog, ist davon immer wie­der die Rede.

Doch was ist damit eigentlich gemeint?

Begrif­fe allein nüt­zen wenig, wenn wir uns nicht auch etwas dar­un­ter vor­stel­len kön­nen. Des­halb wol­len wir uns den ganz­heit­li­chen Ansatz ein­mal näher anse­hen. Er ist schon vie­le tau­send Jah­re bekannt und wird auch von der moder­nen Medi­zin immer bes­ser erforscht.

Im Gegen­satz zur klas­si­schen Schul­me­di­zin, die ihren Fokus in ers­ter Linie auf die Behand­lung von Sym­pto­men rich­tet, rich­tet sich der ganz­heit­li­che Blick auf die viel­fäl­ti­gen Fak­to­ren, die Gesund­heit & Krank­heit beein­flus­sen. Die­se kön­nen im kör­per­li­chen, see­li­schen und/oder geis­ti­gen Bereich lie­gen, denn der Mensch setzt sich als „Gan­zes“ aus die­sen drei Antei­len zusammen.

Auch die Ana­ly­se der Krank­heits­ur­sa­chen spielt eine wich­ti­ge Rol­le. Denn erst ein tie­fe­res Ver­ständ­nis über die Zusam­men­hän­ge von Gesund­heit & Krank­heit ermög­licht uns einen bewuss­te­ren, umfas­sen­de­ren und nach­hal­ti­ge­ren Umgang damit.

Körper, Seele und Geist – was kann man sich darunter vorstellen?

Begin­nen wir mit dem Kör­per, denn er ist das, was wir am ehes­ten begrei­fen kön­nen. Durch ihn erfah­ren wir die Welt und kön­nen uns in ihr bewe­gen. Er ist aus­ge­stat­tet mit einem fei­nen Sinn-Sys­tem, sowie vie­len wei­te­ren klu­gen Mecha­nis­men, die unse­re Lebens­vor­gän­ge regeln. Wäh­rend der Kör­per uns vom ers­ten bis zum letz­ten Tag beglei­tet, durch­läuft er ver­schie­de­ne Lebens­pha­sen. In die­sen passt er sich durch bio­lo­gi­sche Pro­zes­se immer wie­der an und ver­än­dert sich. Wie alle Mate­rie jedoch ist auch unser Kör­per ver­gäng­lich und stirbt eines Tages.

Neben dem kör­per­lich-bio­lo­gi­schen Aspekt zeich­net sich der Mensch auch dadurch aus, was er fühlt und denkt. Und hier kom­men nun See­le und Geist ins Spiel – zwei Begrif­fe, die oft viel abs­trak­ter klin­gen, als sie eigent­lich sind:

Die See­le reprä­sen­tiert den Anteil in uns, der zu emo­tio­na­len Emp­fin­dun­gen fähig ist. Du kannst sie dir qua­si als Spei­cher aller Gefüh­le, Emo­tio­nen, Erfah­run­gen und Erkennt­nis­se vor­stel­len, die wir im Lau­fe unse­res Lebens sam­meln. Sie ist der „Sitz des Leben­di­gen“, aber auch des Unter­be­wusst­seins. 

Der Geist ist das, was wir als Ver­stand, Ver­nunft oder „ratio“ bezeich­nen kön­nen. Er ver­leiht uns die Fähig­keit, logisch zu den­ken und unse­re Ein­stel­lung sowie unser Ver­hal­ten bewusst zu gestal­ten. Dies ist eine typisch mensch­li­che Eigen­schaft. Durch den Geist sind wir in der Lage, über uns selbst nach­zu­den­ken, zu reflek­tie­ren, Sinn zu suchen, zu ler­nen und uns anhand unse­rer Erleb­nis­se und Prä­gun­gen bewusst und unbe­wusst zu entwickeln.

Den­ken (Geist), Füh­len (See­le) und Han­deln (Kör­per) sind also drei Berei­che, die zwar ein­zeln betrach­tet wer­den kön­nen, aber trotz­dem untrenn­bar mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Das eine bedingt und beein­flusst das ande­re. Wür­de ein Teil feh­len, könn­ten wir nicht in vol­ler Ganz­heit­lich­keit „Mensch sein“.

Jeder Bereich hat seine eigenen Bedürfnisse. Wenn du lernst, sie wahrzunehmen, machst du dir selbst das größte Geschenk!

Gesund­heit ist zwar unser natür­li­cher Grund­zu­stand, den wir mit­hil­fe unse­rer Selbst­hei­lungs­kräf­te auch immer wie­der anstre­ben – sie erhält sich jedoch nicht von allein. Wir müs­sen etwas dafür tun. So braucht der Kör­per eine gute Ernäh­rung, aus­rei­chend Bewe­gung sowie Rege­ne­ra­ti­on und Ruhe­pha­sen. Der Geist benö­tigt geziel­te För­de­rung und For­de­rung, um die klei­nen grau­en Zel­len arbei­ten zu las­sen. Und Gefüh­le wol­len wahr­ge­nom­men und aus­ge­drückt wer­den. Und zwar in all ihren Facet­ten egal ob nega­tiv oder positiv.

Es ist unse­re Auf­ga­be, die kör­per­li­chen, geis­ti­gen und see­li­schen Bedürf­nis­se zu erken­nen und ihnen ent­spre­chend zu han­deln. Ver­nach­läs­si­gen wir einen Bereich oder sogar alle drei, ent­ste­hen über lang oder kurz Defi­zi­te bzw. (Nährstoff)Mangel und der Nähr­bo­den für Krank­heit kann ent­ste­hen. Wol­len wir gesund wer­den oder blei­ben, lohnt sich also ein Blick auf das „Gan­ze“.

In die­sem Schritt liegt sehr viel Eigen­ver­ant­wor­tung: Wir bekom­men nicht unbe­dingt bei­gebracht, wie wir uns gut um Kör­per, See­le und Geist küm­mern kön­nen und müs­sen dies oft erst (wie­der) ler­nen. Gleich­zei­tig braucht es Mut, aufs „Gan­ze“ zu schau­en und sich mit sich selbst aus­ein­an­der­zu­set­zen, denn das ist oft genug unbe­quem. Es braucht die Bereit­schaft, aus der kusche­li­gen „Com­fort-Zone“ zu tre­ten, ein­ge­fah­re­ne Gewohn­hei­ten zu reflek­tie­ren und sie in gesund­heits­för­der­li­che zu ver­än­dern. Und es kos­tet Kraft, Altes los­zu­las­sen und sich auf Neu­es einzulassen.

Doch wenn wir das Bestre­ben haben, unser Leben aktiv mit­zu­ge­stal­ten, wenn wir frei sein möch­ten, uns wei­ter­ent­wi­ckeln und unser Lebens­glück in die Hand neh­men wol­len, führt dar­an lang­fris­tig kein Weg vorbei.

Genau aus die­sem Grund ist es umso wich­ti­ger, sich mit den Basis­fak­to­ren des Mensch-Seins aus­ein­an­der­zu­set­zen und Gesund­heit und Wohl­be­fin­den zu einer täg­li­chen Prio­ri­tät zu machen. Denn was nüt­zen ein vol­les Bank­kon­to und mate­ri­el­ler Luxus, wenn wir nicht in unse­rer vol­len Gesund­heit sind, um das Leben zu genießen?